September 18, 2021

Psycholog:in, Psychotherapeut:in oder Psychiater:in?

Maja Krishnabhakdi

Hier erfährst du, wer in der Psychotherapie welche Rolle einnimmt und welche Unterschiede es gibt.

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Wer ist wer und wer macht eigentlich was? Wo liegen Schwerpunkte und was haben die einzelnen Personen für Hintergründe? Kennst Du den Unterschied?

In diesem Blogbeitrag möchten wir Dir einen ersten Überblick über die Gemeinsamkeiten dieser drei Gruppen geben und inwiefern sie sich voneinander unterscheiden.

Der Psychologe / Die Psychologin

Psycholog:innen haben einen akademischen Hintergrund. Sie haben Psychologie mit Bachelor- oder Masterabschluss studiert und befassen sich mit dem Lernen und Verhalten von Menschen. Sie können in einer eigenen Praxis tätig sein. Krankenkassen übernehmen die Kosten für ihre erbrachten Leistungen nicht.
Psycholog:innen sind auch gefragte Expert:innen in der Wirtschaft, in Beratungsstellen oder können mit einem pädagogischen Schwerpunkt als Schul- oder Rechtspsycholog:innen tätig sein. Möchten sie psychisch kranke Menschen behandeln, also solche, die medizinisch diagnostiziert sind, muss eine zusätzliche Weiterbildung zum/zur psychologischen Psychotherapeut:in absolviert werden. Diese Ausbildung dauert 3-5 Jahre.

Der Psychotherapeut / Die Psychotherapeutin

Psychologische Psychotherapeut:innen (im allgemeinen Sprachgebrauch als “Psychotherapeut:in” oder „Psychotherapierende*r“ bekannt) führen therapeutische Gespräche und werden unterschieden in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapierende und psychologische Psychotherapierende für Erwachsene. Sie können verschiedene Therapieformen anbieten. Dazu zählen zum Beispiel die Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie. (Klicke hier, wenn du mehr über verschiedene Therapieformen erfahren möchtest.) Sie sind für die Behandlung aller Störungen und diagnostizierter Erkrankungen zuständig. Dabei kann es sich zum Beispiel um depressive Stimmungen, Sucht oder Zwänge handeln. Diese können durch Therapien, Gespräche und spezielle Übungen behoben werden.
Psychologische Psychotherapierende können als Angestellte bei Institutionen arbeiten oder niedergelassen sein in einer eigenen Praxis. Die Kassensitze für Psychotherapierende sind sehr begrenzt, was bedeutet, dass es einige gibt, die privat abrechnen. Dann übernimmt die Krankenkasse die Therapiekosten nicht und Patient:innen tragen – wie bei einer psychologischen Behandlung – die Kosten selbst.

Der Psychiater / Die Psychiaterin

Psychiater:innen sind Ärzt:innen und haben Medizin studiert. Sie haben die Fachausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert und dürfen – wie auch psychologische Psychotherapierende – Menschen behandeln. Im Gegensatz zu diesen sind Psychiater:innen auch befugt, medizinische Diagnosen zu stellen und ihren Patient:innen als unterstützende Hilfe Medikamente zu verschreiben. Sie arbeiten häufig als Angestellte in Kliniken oder aber sind selbstständig in einer eigenen Praxis.

Es kommt auch vor, dass psychologische Psychotherapierende und Psychiater:innen eine*n Patient:in gemeinsam behandeln. Dabei übernimmt eine*r die therapeutische und eine*r die medikamentöse Behandlung.

Psychologische Psychotherapierende und Psychiater:innen haben eine Approbation, also die gleiche Zulassung zum Heilberuf. Psycholog:innen bekommen nach dem HeilPrG (Heilpraktikergesetz) die Erlaubnis heilkundlich Psychotherapie auszuüben. Auf letztere gehen wir in einem anderen Beitrag näher ein (in Arbeit).

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