Die Lucoyo Health GmbH bietet keine psychologische Beratung oder Therapie. Wenn du oder eine dir nahestehende Person dringend Hilfe benötigt, wende dich bitte an eine professionelle Anlaufstelle oder den Notruf unter 112. Die Telefonseelsorge erreichst du rund um die Uhr und kostenfrei unter 0800 111 0 111 oder www.telefonseelsorge.de.

Telefonische Erreichbarkeit in Psychotherapie Praxen

Wir wollten es genau wissen.

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Vorwort

Seit April 2017 ist es für Psychotherapie Praxen mit Kassensitz verpflichtend telefonisch erreichbar zu sein. Die Zeit, die zur Erreichbarkeit zur Verfügung gestellt wird, richtet sich nach dem Umfang des Versorgungsauftrags.
So sind Psychotherapeut:innen mit vollem Versorgungsauftrag zu 200 Minuten und Psychotherapeut:innen mit hälftigem Versorgungsauftrag zu 100 Minuten telefonischer Erreichbarkeit pro Woche verpflichtet.
Sinn und Zweck ist der niedrigschwellige Zugang zur Psychotherapie für therapiesuchende Menschen.

Auszug aus den FAQ zur telefonischen Erreichbarkeit & Psychotherapeutische Sprechstunde:
(..) Therapeuten müssen ihrer KV mitteilen, zu welchen Zeiten sie die insgesamt 200 Minuten Erreichbarkeit in der Woche anbieten. Wie Therapeuten die telefonische Erreichbarkeit organisieren, ist ihnen freigestellt: So kann ein Praxismitarbeiter den Dienst übernehmen oder das Telefon umgeleitet werden. Entscheidend ist, dass jemand den Anruf persönlich entgegen- nimmt. § 1 Absatz 8 Psychotherapie-Richtlinie.

Wozu dient die telefonische Erreichbarkeit?
Letztlich soll ein niedrigschwelliger Zugang zur Psychotherapie ermöglicht werden.

Quelle: https://www.kvb.de/fileadmin/kvb/Mitglieder/Versorgung/Psychotherapie/KVB-FAQ-Telefonische-Erreichbarkeit-Psychotherapeutische-Sprechstunde.pdf

Die Herausforderung bei der Umsetzung

Unsere Beobachtung aus der engen Zusammenarbeit mit Psychotherapie Praxen ist, dass die verpflichtende telefonische Erreichbarkeit in der Realität nur mühselig umsetzbar ist und vom Großteil als Belastung empfunden wird. Wertvolle Arbeitszeit geht verloren und wird darüber hinaus nicht vergütet. Auch für Patient:innen scheint dieser Weg nicht adäquat und außerdem wenig zeitgemäß.

Die Nachfrage ist hoch, die Wartelisten meistens voll und die telefonische Erreichbarkeit kann für eine erste Aufklärung und Anlaufstelle genutzt werden. Vor allem aber müssen sich Psychotherapeut:innen der belastenden Aufgabe stellen, nahezu alle Patient:innen ablehnen zu müssen.

Auch wenn kein Therapieplatz angeboten werden kann, ist das Bedürfnis hoch therapiesuchenden Menschen zu helfen und Ihnen einen gerechten Service anzubieten. Schließlich geht es um psychisch beeinträchtigte Menschen, die Hilfe benötigen und denen häufig die Orientierung fehlt. Am Telefon kann direkt auf weitere Anlaufstellen verwiesen und damit erste Hilfe zur Verfügung gestellt werden.

Zwischen Bedrohung und Freiheit

Die Einführung der verpflichtenden telefonischen Erreichbarkeit war ein wichtiger Schritt zur Bewahrung der Selbstbestimmtheit der Psychotherapeut:innen, um nicht wieder in das Delegationsverfahren zu rutschen. Es bleibt aber zu hinterfragen, ob dies grundsätzlich die beste Lösung für die psychotherapeutische Arbeit ist. Und, ob es tatsächlich zeitgemäß ist, bleibt allemal fraglich.

Die Vorstellung, dass die Vorgabe zur telefonischen Erreichbarkeit entfällt, klingt für manche Psychotherapeut:innen aufgrund der Geschichte bedrohlich. Für einige klingt die Vorstellung wie Musik in den Ohren. Vorausgesetzt der persönliche Kontakt zu den Patient:innen bleibt bewahrt. Denn das ist schließlich das Wichtigste, wenn es um psychotherapeutische Arbeit geht.

Die Vorstellung von der Verpflichtung zur telefonischen Erreichbarkeit befreit zu sein, um mehr Zeit zur Verfügung zu haben, ist verlockend und vielversprechend. Im Kopf spielen sich automatisch die Gedanken ab, wie viel mehr Patient:innen geholfen werden kann und wie viel mehr Freiheit für die eigene Psychohygiene als Therapeut:in zur Verfügung steht.

Der Vorschlag

Es bedarf einer modernen und zeitgemäßen Lösung, die es schafft Patient:innen einen niedrigschwelligen Zugang zu Psychotherapie zu ermöglichen und gleichzeitig Psychotherapeut:innen Arbeit abnimmt und mehr Freiheit im Alltag schenkt.

Der erste Schritt eine solche Lösung zu entwickeln ist uns mit Lucoyo bereits gelungen. Nun steht der nächste Schritt vor der Tür: Ein Service, der die Abnahme der telefonischen Erreichbarkeit innerhalb der Vorgabe durch die Richtlinie ermöglicht. Entwickelt an den Bedürfnissen von Psychotherapeut:innen und ihren Patient:innen, der folgende Punkte erfüllt:

  • Psychotherapeut:innen haben den Kopf frei und brauchen sich keine Gedanken machen, wie sie die telefonische Erreichbarkeit im Praxisalltag umgesetzt bekommen und wissen gleichzeitig einen guten Service für therapiesuchende Menschen sichergestellt
  • Patient:innen erhalten persönlichen Kontakt zu Menschen, die Ihnen direkte und konkrete Hilfestellung anbieten können

Lucoyo bietet vereinzelten Praxen diesen Service bereits an. Unser kurzfristiges Ziel ist es unsere Kapazität zu erweitern und schon bald Psychotherapie Praxen in ganz Deutschland diesen Service anzubieten.

Eine deutschlandweite Umfrage

Die oben genannten Information basieren auf einer Umfrage, die wir Anfang des Jahres durchgeführt haben. Wir wollten ganz genau wissen wie Psychotherapeut:innen in Deutschland die telefonische Erreichbarkeit empfinden und haben Anfang des Jahres knapp 300 approbierte Psychotherapeut:innen befragt. Die Umfrageergebnisse stehen hier kostenlos zum Download zur Verfügung.

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